Disclaimer

Die Character meiner Story gehören SM. Die Geschichte und die Idee sind mein Eigentum.

Inhalt

Bella lebt auf einer Huskyfarm in Schweden. Die Hunde und ihr Freund Jasper, sind das wichtigste in ihrem Leben. Jasper ist ihre bessere Hälfte und unterstützt sie wo er kann, doch was passiert wenn Freunde aus Amerika kommen?
Wird Bella sich entscheiden können und wird sie wissen was sie will, wenn sich vieles in ihrem Leben ändert?

Samstag, 17. Juli 2010

Teaser Kapitel 4

Ich hatte gedacht, dass es Bella gut gehen würde. Wie konnte ich nur so dumm sein. Ein Jahr lang hat sie gelitten und mir und jeden anderen weisgemacht, dass es ihr gut ging. Ich frage mich, wie sie auf diese total absurde Idee gekommen war, dass ich ihretwegen nach New York gegangen war? Wie konnte sie nur denken, dass ich mit ihren Körper nicht zufrieden wäre? Mir war es ehrlich gesagt, total egal wie sie aussah, solange sie sich selber treu blieb. Doch ich wusste auch, dass Bella schon immer Probleme mit ihren Körper hatte. Als ich sie kennenlernte, hatte sie noch ein paar Kilos mehr auf den Rippen und ich fand es überhaupt nicht schlimm, denn es passte zu ihr. Sie war noch nie dick gewesen, aber auch nie so dünn wie jetzt. Ich machte mir wirklich Sorgen darum, dass sie krank wurde. Ihre Depressionen konnte ich sonst immer mildern, doch im letzten Jahr, vermochte ich es nicht. Ich hätte sie nicht allein lassen sollen, aber auf der anderen Seite, so eine Chance hätte sich nie wieder ergeben. Ich liebte sie und ich hatte einfach Angst davor sie zu verlieren. Sie merkte ja nicht einmal, dass ihre Depressionen langsam aber sicher chronisch wurden und das machte mir wahrscheinlich am meisten Sorge. So wie sie jetzt ist, kannte ich meine Bella nicht.

Ich warf einen kurzen Seitenblick zu ihr rüber. Sie schlief im Beifahrersitz und murmelte im Schlaf. Ich schnappte nur vereinzelte Worte auf, aber diese taten mir weh, sie hören zu müssen. Ich versuchte mich wieder auf die Straße zu konzentrieren. Auf den Verkehr musste ich nicht achten, ich war allein auf der Straße, aber es konnte immer passieren, dass Rentiere auftauchten oder Elche und mit denen zu kollidieren konnte tödlich sein.

Endlich konnte ich auf die Einfahrt fahren, den Wagen ausstellen und tief durch atmen. Ich sah, wie die Hunde anfingen umher zulaufen und konnte ihr gedämpftes Bellen und Jaulen durch die Scheiben vom Auto hören. Seufzend öffnete ich die Tür, schloss sie wieder und ging um meinen Wagen herum. Ich öffnete die Beifahrertür, schnallte Bella ab und hob sie auf meine Arme, um danach die Tür mit meinem Fuß zu zu treten. Als ich die Haustür erreichte, wurde diese schon von Renée geöffnet. „Oh Gott, was ist passiert?“, fragte sie mich aufgebracht. „Ich erkläre es dir gleich, lass mich Bella erst in ihr Bett legen“, antwortete ich leise. Renée nickte und ließ mich vorbei. Sie schloss die Tür, während ich Bella nach oben brachte. Mit dem Ellenbogen öffnete ich ihre Zimmertür und trat in den Raum ein. Vorsichtig legte ich Bella auf ihr Bett, zog ihr die Schuhe aus und deckte sie zu. „Jasper“, murmelte sie und begann zu zittern. „Ich bin hier, Bella. Alles ist gut, ich komm gleich wieder. Schlaf weiter, mein Engel“, flüsterte ich ihr beruhigend ins Ohr und strich sanft über ihre Haare. Seufzend schaute ich in ihr trauriges Gesicht. Sie weinte im Schlaf.

Mittwoch, 14. Juli 2010

3. Er ist wirklich wieder da

Bella POV


Ich wachte auf, als mich jemand ganz leicht küsste. Verschlafen öffnete ich die Augen und blickte in das lächelnde Gesicht meines Freundes. „Guten Morgen“, hörte ich seine sanfte Stimme. „Morgen“; murmelte ich verschlafen. Er hatte mir so sehr im letzten Jahr gefehlt und ich fand es schön, endlich wieder neben ihn aufwachen zu können. Jasper war der einzige Mensch, mit dem ich über alles reden konnte, der es immer schaffte mich zum lachen zu bringen, oder mir den Halt zu geben, den ich brauchte. „Stehst du jetzt freiwillig auf?“, fragte er mich neckend. „Warum denn? Wie spät ist es überhaupt?“ Er lachte leise. „Alter Morgenmuffel. Es ist kurz nach sieben und wir müssen gleich zu den Hunden und danach nach Umeå. Hast du schon vergessen, dass wir unser Haus endlich einrichten wollten? Alleine hast du es ja nicht gemacht und ehrlich gesagt, habe ich nicht wirklich Lust noch länger bei unseren Eltern zu wohnen. Nicht bei deinen und auch nicht bei meinen“, erklärte er mir. Ich grummelte etwas unverständliches. „Immerhin habe ich es fertig renoviert in der Zeit, wo du mich hier allein gelassen hast, um auf der anderen Seite des Atlantiks für ein Jahr zu arbeiten“, zickte ich leicht. „Bella, ich weiß ja, dass du es nicht sonderlich schön fandest und das tat ich auch nicht. Ich hab dich vermisst, jeden Tag den du nicht bei mir warst, aber jetzt können wir wenigstens unser Haus richtig schön einrichten und für meinen Job ist es auch nicht unbedingt schädlich mehr Erfahrung zu haben“, seufzte er. „Ich weiß, aber trotzdem“, murmelte ich. „Ich liebe dich“, flüsterte er mir ins Ohr. „Ich dich auch“, lächelte ich zufrieden und zog ihn zu mir, um endlich meinen Guten Morgen Kuss zu erhalten. Seine Lippen bewegten sich sanft auf meinen und bevor der Kuss noch leidenschaftlicher wurde, löste er sich von mir und stand auf. „Spielverderber.“ Ich steckte ihm die Zunge raus und er lachte. „Komm jetzt, sonst werfe ich dich so zu den Jungs in den Zwinger“, grinste er und verschwand ins Badezimmer. Ich erhob mich ebenfalls aus meinem gemütlichen Bett und schlenderte ihm hinterher. Wenn ich mir eines nicht entgehen lassen wollte, dann die Dusche mit ihm zusammen, so wie wir es vor seinem Aufenthalt in Amerika immer getan hatten.

Er stand schon unter dem Wasserguss und ich entledigte mich meiner Kleidung und stieg zu ihm. „Du wolltest doch nicht etwa alleine duschen?“, fragte ich ihn und hauchte ihm einen Kuss auf seine Schulter. „Eigentlich nicht, nein, aber du wolltest ja nicht aufstehen.“ Er drehte sich zu mir um. „Ich habe dich vermisst“, seufzte ich und lehnte mich an ihn. „Ich dich auch. Da fällt mir ein, wir bekommen in ein paar Wochen Besuch aus New York. Ich hoffe, das stört dich nicht.“ Ich schaute zu ihm hoch und sah, dass er mich entschuldigend anschaute. „Nein, warum denn? Wer ist es überhaupt?“, wollte ich dann aber doch wissen. „Freunde von mir. Sie wollten unbedingt wissen, wie es hier am Ende der Welt ist“, lachte er. „Am Ende der Welt? Was soll das heißen?“ Er lachte noch mehr und erklärte mir dann, dass sie sich nicht wirklich vorstellen können, in einem Land zu leben. wo man so unglaublich weite Strecken zurücklegen muss, um zum Beispiel shoppen zu gehen und die ganze Natur und die Ruhe, die hier ist. Ich wiederum konnte nicht verstehen, wie man in einer Großstadt leben konnte. Da waren viel zu viele Menschen auf einen Haufen, nein, dann doch lieber ein Dorf mit nicht einmal 400 Einwohnern mitten in Lappland, zwischen ganz vielen Seen und Flüssen. Ohne meine Huskies konnte ich einfach nicht leben. Ich brauchte diese vierbeinigen Wollknäuel einfach zum Glücklich sein, als Ausgleich zur Arbeit. In Städten gab es keine Natur, nicht so wie hier zumindest. In einer Stadt wohnen zu müssen, würde mich umbringen. „Bella?“ Ich zuckte zusammen und schaute in Jaspers Gesicht. „Tut mir leid, was hast du gesagt?“ Er schüttelte lächelnd den Kopf. „Dreh dich um, dann wasche ich dir die Haare.“ Ich nickte und drehte mich um. Als ich seine Finger an meiner Kopfhaut spürte, entwich meiner Kehle ein wohliges Seufzen. Ich hatte ihn so vermisst. „Wann genau kommen deine Freunde denn und wie viele eigentlich?“, wollte ich wissen. „Sie sind zu dritt und wann genau, weiß ich nicht. Sie melden sich aber rechtzeitig“, sagte er und wusch mir die Haare schon wieder aus. Vorbei war die Kopfmassage. Nachdem wir uns fertig gewaschen hatten, stiegen wir aus der Dusche und trockneten uns ab.

„Bella, hast du schon wieder abgenommen?“, fragte Jasper mich mit einer hochgezogenen Augenbraue; als er mich musterte. „Nein, eigentlich nicht, wieso?“ Ich schaute fragend an mir herunter. „Du siehst dünner aus. Welche Diät hast du jetzt wieder gemacht?“ Er lächelte mich wissend an. Warum musste er mich eigentlich so gut kennen? Ich war noch nie wirklich mit meinen Körper zufrieden gewesen und leider hatte ich mir auch oft genug eingeredet, dass er nur nach Amerika gegangen war, um von mir weg zukommen und dort eine andere Frau kennenlernt, mit der er dann zusammen sein will und sich von mir trennt und das alles nur wegen meines Körpers. Wie viele Nächte lag ich im letzten Jahr weinend in meinem Bett und malte mir die furchtbarsten Dinge aus. Alle endeten darin, dass Jasper mich verlassen würde. Doch er kam zurück zu mir und anscheinend hatte ich mir umsonst solche Sorgen gemacht. Der einzige Trost den ich im letzten Jahr hatte, waren meine Hunde. Mein Gott. Ich hatte ihnen jeden Tag erzählt, was mir auf dem Herzen lag, hatte ihnen die Ohren voll geweint und alles was ich von ihnen als Antwort erhalten hatte, war, dass sie mit mir gekuschelt haben. Bescheuert eigentlich, das wusste ich, aber sollte ich meinen Freunden damit auf die Nerven gehen? Die Hunde hatten wenigstens keine Wiederworte und genossen es, dass ich mich mit ihnen beschäftigte.

„Bella?“, riss mich Jasper aus meinen Gedanken. „Sorry, was hast du gesagt?“ Er schaute mich mit einem viel sagenden Blick an. „Welche Diät?“, wollte er wieder wissen. Ich seufzte leise. „Ich hab sehr viel Zeit mit den Hunden verbracht und war mit ihnen laufen“, erzählte ich ihm. „Du hast kaum was gegessen, hast dir unnötig Sorgen gemacht und viel geweint, hab ich recht?“ Ich schaute in seine blauen Augen und nickte leicht. Geheimnisse konnte ich eh nicht vor ihm haben. Er konnte in mir wie in einem Buch lesen, was es mir nicht wirklich einfach machte, mal etwas vor ihm zu verbergen. „Bella, ich liebe dich und das wird sich auch nicht ändern. Wie lange sind wir jetzt schon zusammen?“ „Vier Jahre, drei Monate und eine Woche“, sagte ich leise. „So genau wollte ich das jetzt eigentlich nicht wissen, aber weißt du was ich dir damit sagen wollte?“ Ich nickte. „Ja, hast du mir ja schon oft genug gesagt“, murmelte ich geschlagen. „Eben und das wird sich auch nicht ändern.“ Er zog mich in eine Umarmung und küsste mich leidenschaftlich. Ein angenehmes Kribbeln breitete sich in meiner Magengegend aus und ich lächelte in den Kuss hinein. Ich strich sanft mit den Fingern über seine Brust in tiefere Regionen seines Körpers, als er sich von mir löste und mich schelmisch anlächelte. „Jetzt nicht“, grinste er und schob mich in mein Zimmer. Manchmal war er wirklich gemein. Ein Jahr musste ich ohne ihn auskommen und jetzt wo ich ihn wieder hatte, wies er mich ab. Irgendetwas hatte er geplant, da war ich mir sicher.

Nachdem wir uns angezogen und etwas gefrühstückt hatten, ging ich raus in die Scheune und setzte eine Fleischsuppe an. Fleisch, welches eher ein Fleischbrei war mit warmen Wasser, damit daraus eine schöne Brühe entstand. In die Fressnäpfe füllte ich eine Hand voll Hundefutter und stellte alles auf einen kleinen Wagen, mit dem ich das Futter in den Auslauf bringen konnte. „Soll ich die Hunde schon festbinden?“, fragte mich Jasper. Ich zuckte zusammen, als ich seine Stimme direkt hinter mir hörte. Ich hatte ihn nicht kommen gehört. „Das wäre lieb von dir, danke“, lächelte ich. Er nickte, gab mir noch einen kurzen Kuss auf die Lippen und öffnete die Tür zum Auslauf. Als diese wieder geschlossen wurde, fing der Radau richtig an. Alle Hunde begannen zu bellen und zu jaulen. Es war normal, aber ich glaubte auch, dass sie sich freuten, dass Jasper wieder hier war. Wenn ich sah, wie sie sich freuten, dass man zu ihnen kam, freute ich mich darüber, dass es allen gut ging. Sie rennen durch ihre Zwinger, springen über ihre Hütten und können es kaum erwarten, dass man endlich zu ihnen kam. Ich ließ den Wagen mit dem Futter erst noch in der Scheune stehen und ging in den Auslauf, um Jasper beim Festbinden der Hunde zu helfen. Wir hatten nicht viele Hunde, nicht mal dreizehn Stück, aber auch diese dreizehn machten genug Arbeit. Ich ging zu einem der Zwinger und öffnete die Tür. „Guten Morgen ihr drei“, begrüßte ich sie. Sie sprangen an mir hoch und rannten um mich herum. „Shadow, komm her“, rief ich einen jungen graumelierten Rüden. Er hüpfte aufgeregt vor mir und ich hatte wie immer leichte Schwierigkeiten, um ihn fest zu halten. „Komm jetzt her und halt still“, verlangte ich von ihm. Er setzte sich hin, wedelte wie wild mit seinem Schwanz und schleckte über meine Hand. Endlich hatte ich ihn an der Futterkette fest und ging zur nächsten Kette um Snoopy festbinden zu können. „Snoopy, jetzt komm schon“, rief ich meinen schwarz-weißen Rüden, der vor kurzen drei geworden war. Er kam zu mir getrottet und sprang mich an. Wie immer, dachte ich lächelnd. Als ich ihn fest band, schleckte er mir durchs Gesicht. „Ich hab dich ja auch lieb“, sagte ich und streichelte ihm über den Kopf. Dann ging ich zur letzten Futterkette und rief nach Point. Ein alter weißer Rüde mit einem schwarzen Punkt auf der Hüfte. Ich band ihn fest und streichelte ihn kurz, dann verließ ich den Zwinger. „Brauchst du immer so lange?“, lachte Jasper. „Entschuldige mal bitte, aber wer hat denn eben die ganze Zeit bei unseren drei Grazien verbracht und sich abschlecken lassen?“, fragte ich ihn neckend. „Okay, ich geb auf. Machst du die drei von der Tankstelle fest, dann geh ich das Futter holen, die anderen sind schon fest.“ Ich nickte und ging zu unseren drei Senioren. „Guten Morgen ihr drei.“ Rocky jaulte aufgeregt, genau wie Nanook und Chrampf. Ich lachte und ging in den Zwinger. Die drei wussten genau, was jetzt passierte und jeder ging in seine Ecke um sich anbinden zu lassen. „Das Frühstück kommt ja schon, Rocky“, lachte ich und verließ den Zwinger wieder. Rocky zog wie wild an der Kette und wollte wieder davon abgemacht werden. Er hasste es sich nicht frei bewegen zu können, eigentlich mochte das keine meiner Hunde, aber zum Fressen war es halt ein notwendiges Übel. Ich hatte nämlich gar keine Lust auf eine Beisserei und wenn es um Fressen ging, dann stritten sie sich doch mal gerne. Nachdem alle Hunde einen Futternapf mit ihrer Brühe hatten, stellte ich mich zu Jasper. „Wie immer. Die haben mir so gefehlt“, lächelte er, als wir der gefräßigen Stille lauschten. „Ja, du uns auch“, sagte ich leise und lehnte mich an seine Brust. Seine Arme schlossen sich um mich.

Als alle Hunde gefressen hatten und die Futtersachen wieder in der Scheune waren, durften alle zusammen noch einen Augenblick im Auslauf spielen. „Yuna, komm mal her Süße“, rief ich Shadows Mama. Sie wedelte kräftig mit ihrem Schwanz und kam zu mir gerannt. „Na du, warst du denn lieb?“, wollte ich von ihr wissen und sie schmiss sich in den Sand. Jasper lachte und kam zu uns. Wir kraulten Yuna, während sie still hielt und die Aufmerksamkeit genoss. „Du hast dich auch nicht verändert, was?“, fragte Jasper sie. Als mir jemand auf den Rücken sprang und in mein Zopfgummi biss, ließ ich von Yuna ab. „Snoopy das ist meins, lass los“, forderte ich ihn auf, doch natürlich ließ er nicht los. Zopfgummies schmeckten ja auch ganz gut, wenn man ein Hund war. „Warte, ich helf dir“, hörte ich Jasper sagen. Da ich mein Zopfgummi festhielt, konnte Jasper Snoopy irgendwie von meinem Rücken bekommen und seine Schnauze aufmachen, um mein Haargummi zu retten. „Danke“, seufzte ich und gab meinen Freund einen Kuss, was Delani alles andere als lustig fand und sich zwischen uns drängelte. „Eifersüchtig, was?“, lache Jazz. Sie bellte und sprang an ihm hoch. Dass Delani mit Jasper kuscheln durfte und die andere in diesem Moment nicht, fand Pearl ganz und gar nicht lustig und drängelte Delani weg. Ich lachte, als ich die drei beobachtete. Jasper schien alles um sich herum vergessen, als er mit seinen Grazien kuschelte. Ich spürte, wie mir jemand unter die Jacke krabbelte. „Nanook, das ist meine Jacke. Du brauchst die doch gar nicht“, schimpfte ich und versuchte meinen schneeweißen Rüden wieder unter der Jacke raus zu bekommen. Das war allerdings auch leichter gesagt, als getan. Denn Nanook konnte ziemlich hartnäckig sein. Als ich meine Jacke aufmachte, musste er aufgeben und trottete weg. „Du brauchst gar nicht maulen“, rief ich ihm hinterher.
Nach einer knappen halben Stunde, in der wir mit allen Hunden ausgiebig gekuschelt und gespielt hatten, brachten wir alle wieder in ihre Zwinger, wobei ich eigentlich nur laut 'Alle nach Hause' gerufen hatte und alle in ihren Zwinger verschwunden waren. Wir mussten nur noch die Türen schließen, wobei wir bei dem Zwinger von Yuna nur noch das Schloss zumachen mussten, da Yuna die Tür schon ran gedrückt hatte. Sie war eben ein Vorzeigehund. Eine Tür musste zu sein und bei ihr besonders. Es könnte ja jemand Ungebetenes in ihren Zwinger kommen. Lachend gingen Jasper und ich wieder ins Haus und zogen uns um. Die Klamotten, die wir trugen, waren jetzt dreckig und voller Hundehaare.

„Könntet ihr mir was aus Umeå mitbringen?“, fragte uns meine Mutter. „Sicher, was denn?“, wollte ich wissen. „Bei Jula gibt es momentan Wandfarbe im Angebot. Ich bräuchte drei Eimer davon“, sagte sie. „Willst du schon wieder renovieren?“, wollte ich wissen. „Ja. Weißt du, Bella, die Farbe gefällt mir einfach nicht mehr. Ich brauch mal wieder etwas neues, frisches“, lächelte sie schuldig. „Du musst dich nicht vor mir rechtfertigen, Mama.“ Ich schüttelte amüsiert meinen Kopf. Meine Mutter war einer der chaotischsten Menschen die ich kannte, aber auch einer der liebsten. „Wir bringen dir die Farbe mit, wenn sie noch da ist, Renèe“, lächelte Jasper. „Ihr seid die besten, danke. Viel Spaß beim Möbel shoppen.“ Sie winkte uns zu und verschwand wieder in ihre geheiligte Küche. Manchmal fragte ich mich, was sie dort die ganze Zeit über trieb. Jasper und ich gingen zu meinem Wagen, an dem wir noch einen Anhänger hinten dran hängten und fuhren dann los.

Drei Stunden später erreichten wir endlich unser Ziel und ich hatte jetzt schon keine Lust mehr. Wie ich Großstädte doch hasste. Zum Glück fuhr Jasper, denn ich hätte wahrscheinlich schon einen Wutanfall bekommen, bei den ganzen Verkehr. Wir fuhren ins Industriegebiet, als erstes zu Jula. Die Farbe, die meine Mutter haben wollte, gab es zum Glück noch und wir fanden auch das ein oder andere nützliche, was wir noch gebrauchen konnten. Was mich sehr freute, war, dass ich endlich einen neuen Kompressor für mein Airbrush hatte, denn mein alter gab langsam aber sicher den Geist auf. „Als nächstes dann ins Möbelgeschäft, oder?“, fragte mich Jasper, als wir die Farbeimer und die anderen Sachen in den Kofferraum luden. „Ja, ich denke, das ist am besten. Ich will heute noch wieder nach Hause“, lächelte ich und stieg wieder in den Wagen. Wir kamen nach ungefähr fünf Minuten im Möbelgeschäft an und diskutierten dort ausgiebig über fast jedes Stück, welches wir kauften. Mal störte mich die Farbe, mal ihn die Form und dann wiederum mir der Preis. Wie wir es überhaupt schafften, auf einen Nenner zu kommen, wunderte mich noch, als ich schon zu Hause war, in seinen Armen lag und langsam in den ersehnten Schlaf sank.

Am nächsten Tag stand ich schon um halb sechs auf, fütterte die Hunde und ging dann Frühstücken. Jasper saß total verschlafen am Küchentisch und meine Mutter erzählte ihm gerade ihre neuste Idee zur Umstrukturierung ihrer vier Wände. Ich lächelte leicht, als ich im Türrahmen stand und die beiden beobachtete. Ich konnte Jasper verstehen. Endlich in die eigenen vier Wände und sich nicht jeden Morgen nach dem Aufstehen irgendwelche Geschichten anhören zu müssen, welche einen nicht einmal interessierten. Es war total egal, ob wir nun hier bei mir übernachteten oder bei ihm, denn seine Mutter konnte das genauso gut wie meine, wenn nicht sogar noch besser und wenn sie uns nicht irgendetwas erzählte, dann mit Sicherheit seine kleine Schwester Angela. Sie war 13 Jahre alt und der Nachzügler was das Alter betraf, denn Jasper war 23 und Rosalie, die Älteste war 24. Rose war meine besten Freundin und Arbeitskollegin. Wir haben zusammen eine Firma und in der Regel eine Menge Spaß. Wir verstanden uns blind, was Jasper das ein oder andere Mal rasend machen konnte.
„Guten Morgen ihr beiden“, begrüßte ich meine Mutter und meine bessere Hälfte, als ich mich schließlich doch noch zu ihnen gesellte. „Guten Morgen. Willst du auch einen Kaffee?“, trällerte meine Mutter mir in bester Laune entgegen. „Gerne“, lächelte ich sie an und setzte mich neben Jasper, welcher mir ein 'Morgen, Schatz' entgegen murmelte und sich einen Kuss abholte. „Warum hast mich eigentlich nicht geweckt?“, wollte er wissen und schaute mich fragend an. „Hab ich ja versucht, aber du hast nur irgendetwas unverständliches gesagt, dich umgedreht und weiter geschlafen“, erklärte ich ihm grinsend. „Du musst das Wecken wirklich noch üben“, meinte er gähnend und legte seinen Kopf auf den Tisch. Ich schüttelte lächelnd den Kopf über ihn. Meine Mutter stellte mir einen Becher Kaffee hin und nachdem ich noch Milch und Zucker hinzugefügt hatte, trank ich genüsslich einen Schluck davon. Dann nahm ich mir eine Scheibe Brot, bestrich diese mit Butter und legte noch Käse darauf, um es schließlich zu essen. „Jazz, warum legst du dich nicht wieder hin?“, fragte ich meinen Freund und stupste ihn an. „Hmm“, erhielt auch als Antwort. „Jasper“, ärgerte ich ihn und pustete leicht ins sein Ohr. „Lass das“, knurrte er. Ich lachte und schüttelte ihn an der Schulter. „Geh wieder ins Bett, so kann man dich ja gar nicht ertragen.“ „Geht nicht, muss gleich weg.“ „Möchtest du auch noch einen Kaffee, Jasper?“, flötete meine Mutter noch immer in bester Laune und tat so, als ob sie seine momentan sehr offensichtliche seelische Abwesenheit gar nicht mitbekam. „Nein, ähm, doch. Ja, bitte“, murmelte er. Meine Mutter lachte und auch ich konnte mich nicht zurück halten. „Jasper, entweder du nimmst jetzt deinen Kopf vom Arm und redest mit uns wie jeder normale Mensch auch oder du gehst jetzt wieder ins Bett“, verlangte ich von ihm. Er hob seinen Kopf hoch, saß relativ gerade auf seinen Stuhl, weigerte sich jedoch seine Augen auf zu machen. Ich trank meinen Kaffee aus, aß mein Brot auf und erhob mich von meinem Stuhl.

„Ich geh in die Werkstatt“, verkündete ich und wurde an der Hand festgehalten. „Ohne einen Abschiedskuss?“, fragte mein total verschlafener Freund. „Du schläft doch noch“, grinste ich. „Nein, tue ich nicht. Komm schon her, ich will jetzt einen Kuss“, meckerte er, was meine Mutter nur noch mehr zum Lachen brachte. Er zog mich zu sich auf den Schoß und presste seine Lippen auf meine. „Ich muss los“, sagte ich zwischen den Küssen. „Nein“, murmelte er gegen meine Lippen. „Rose bringt mich um, wenn ich nicht rechtzeitig da bin“, versuchte ich ihm zu erklären. „Wird sie nicht wagen“, kommentierte er meine Aussage. „Doch wird sie.“ „Nein, sag einfach, es war meine Schuld oder die der Hunde.“ Er ließ mich nicht los und ließ den Kuss leidenschaftlicher werden. Ich löste mich von ihm und versuchte mich aus seiner Umklammerung zu befreien. „Jazz, wirklich. Es ist schon fast acht Uhr und ich muss jetzt wirklich, wirklich zur Arbeit.“ „Warum denn? Ich dachte, du hast frei“, grummelte er. „Nein, ich hatte nur gestern frei. Ich muss noch die eine Bestellung fertig machen, komm schon, lass mich los“, bat ich ihn. Widerwillig ließ er mich schließlich doch noch los und ich konnte aufstehen. „Ich hole dich nachher ab. Den Lunch (A/N zweite Mahlzeit am Tag, also in Schweden. Es gibt fünf davon) nehmen wir zusammen ein, sonst beiße ich dich“, drohte er mir. „Von mir aus, du weißt ja wohl noch wo die Werkstatt ist“, lachte ich, verabschiedete mich von den beiden und ging zu meinem kleinen VW Golf, welchen ich selber ein anderes Aussehen verpasst hatte, um dann die Meile (ca. 10km) zur Arbeit zu fahren. Mein Golf war der erste Versuch, den ich mit Airbrush gemacht hatte und ich war stolz darauf. Aber nicht nur mein Wagen hielt als Versuchsobjekt hin, sondern auch der von Rose. Sie wollte unbedingt ein Bild von dem Film 'The Day After Tomorrow' auf ihrem Liebling haben und nach knapp zwei Wochen hatte ich es geschafft. Meine beste Freundin hat einen Freudentanz aufgeführt und nachdem unsere beiden Wagen durch die Gegend fuhren, rieselten nur so die Bestellungen für Airbrush Bilder ein und da ich zusätzlich noch eine Ausbildung als Lackierer habe, konnte ich die Wagen optisch komplett verändern. Wir hatten unsere Werkstatt so umgebaut, dass ich einen staubfreien Raum hatte, indem ich mit den Farben arbeiten konnte und kein Staub und Dreck die Farbe ruinierte. Der Raum war so groß, dass dort auch die Fahrerkabine eines LKW's Platz drinnen fand. Das hatte uns damals zwar einiges gekostet, aber die Investition war es wert gewesen. Rose reparierte Autos und konnte diese ebenfalls tunen und das zusammen, ließ unser Geschäft gut laufen. Nach einem Jahr konnten wir uns sogar zwei Mitarbeiter einstellen, die bei den Reparaturen und beim Tunen halfen. In meinem Farbraum, wie ich ihn auch gern nannte, durfte allerdings keiner rein.



Bellas Wagen und Bild auf Rose' Wagen

2. Das beste Geschenk

Bella POV

Stell dir vor, überall um dich herum liegt Schnee. Das Einzige was du hörst, ist das Knirschen des Schnees unter den Kufen deines Schlittens und das Hecheln der Hunde davor. Die Sonne scheint, es sind angenehm kühle Minus Achtzehn Grad, am Himmel ist keine Wolke vorzufinden und die Landschaft zieht langsam an dir vorbei. Du befindest dich auf einem zugefrorenen See, noch eine knappe Meile, bis du wieder zu Hause bist. Du heizt die Hunde an, dass sie schneller laufen sollen. „Haik“, rufst du ihnen immer wieder zu. Sie werden schneller, die kalte trockene Luft schlägt dir ins Gesicht. Du gibst den Befehl, dass sie nach links abbiegen sollen. Sie machen es und du fährst direkt in einen Wald hinein, auf der Spur, die extra für dein Gespann gemacht worden ist. Die Hunde laufen und halten erst an, als du es ihnen sagst, die Bremse an deinem Schlitten runter trittst und den Anker in den Schnee haust. Du bist zu Hause angekommen. Die Tiere setzten sich hin, warten darauf, dass jeder einzelne wieder in seinen Zwinger kann. Diese Tour ist vorbei.

Ja, so könnte man es sich vorstellen. Eine Hundeschlittentour durch die schöne Landschaft Schwedens, über zugefrorene Seen und Flüsse. Ich war zufrieden mit meinem kleinen Text für meine Website. Mal wieder etwas neues, frisches. Eigentlich war diese Website nur ein Hobby von mir, denn mit Touristen fuhr ich mit meinem Hunden nicht. Erstens hatte ich dafür viel zu wenig Hunde und zweitens, gab es viel zu viel was man beachten musste und die ganzen Kosten, die man durch die Leute hatte. Nein, danke. Meine Hunde waren und bleiben meine und ich teile sie nicht. „Bella, kommst du mal?“, rief mich meine Mutter. „Ja, was ist denn?“, fragte ich und ging die Treppe runter. „Du hast Besuch“, sagte sie schlicht und ging zurück in die Küche. Kurz blickte ich ihr hinterher, bevor ich zur Haustür ging und diese öffnete, doch da stand niemand. Gerade als ich diese wieder schließen wollte, damit nicht zu viele Mücken ins Haus kommen konnten, wurde sie wieder aufgedrückt und vor mir stand jemand, mit dem ich absolut nicht gerechnet hätte. Seine blonden Haare waren wie eh und je zerzaust, diese unglaublich blauen Augen funkelten wie Sterne am Nachthimmel und ein breites Grinsen zierte das markante Gesicht. „Hej, Bella“, flüsterte er und drückte mir einen Kuss auf die Wange. Ich war sprachlos, wusste nicht was ich sagen sollte. Regungslos stand ich mit leicht geöffneten Mund da und starrte in das mir so bekannte Gesicht. „Was denn, kennst du mich nicht mehr?“, fragte er belustigt. „Oh, das glaube ich ja nicht. Was machst du denn hier?“, brach es aus mir heraus und ich fiel in seine Arme. Er drückte mich an sich und ich unterdrückte Tränen. Ich freute mich ja so ihn zu sehen. Er lachte leise. „Hast du schon vergessen, dass ich heute wieder heimkommen wollte? Alles gute zum Geburtstag, Liebes“, lächelte er mich an, als ich zu ihm hoch schaute. „Danke“, murmelte ich und wurde rot. „Komm mal mit raus“, bat er mich. Ich zog mir Schuhe an und eine Jacke über, dann folgte ich ihm. Er führte mich zu unserer Scheune. Die Hunde jaulten, als wir ihr immer näher kamen. Wahrscheinlich dachten sie, dass es etwas zu fressen gibt. „Augen zu“, verlangte Jasper und ich tat was er sagte. Ich hörte das leise Quietschen der Scheunentür und wurde hineingeführt. „Jetzt darfst du sie wieder aufmachen“, hauchte er mir ins Ohr, was mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ. Ich machte meine Augen auf und vor mir stand ein funkelnagelneuer Schlitten. Ein Rennschlitten. Mir klappte der Mund auf und ich bekam große Augen. Der kostete mindestens 5000 Kronen, wenn nicht sogar noch mehr. „Gefällt er dir nicht?“, fragte er mich leise. „Doch, er ist toll, aber das wäre doch nicht nötig gewesen“, wisperte ich geschockt. „Ich finde schon. Du hast ihn dir verdient.“ Ich schaute wieder in sein lächelndes Gesicht. „Du sollst doch nicht immer so viel Geld für mich ausgeben. Was soll ich dir denn jetzt zum Geburtstag schenken, was auch nur ansatzweise an dieses Geschenk heran reichen könnte.“ Jasper lachte und schüttelte seinen Kopf. „Solange du ihn nicht vergisst, reicht mir das schon“, lächelte er. Ich sprang ihm um den Hals und drückte ihm einen dicken Kuss auf die Lippen. „Danke“, hauchte ich ihm ins Ohr. Allein schon, dass mein Freund heute da war, macht diesen Tag an dem ich 22 geworden war, zu einen der schönsten Geburtstage, den ich je hatte.

Ich hatte nicht damit gerechnet, dass Jasper heute wieder heimkommen würde. Natürlich hatte er es mir versprochen, doch wirklich glauben konnte ich es einfach nicht. Das Jahr war so langsam vergangen und es schien mir die ganze Zeit über so, als ob die Tage doppelt so lange dauern würden, als sie es normalerweise taten.

Er verbrachte den Tag bei mir, half mir aber leider nicht beim Füttern der Hunde. So musste ich mich von ihm für eine Stunde trennen, doch diese verging überraschenderweise sehr schnell. Es war mir nicht vorgekommen, wie eine Stunde. Als ich dann wieder ins Haus ging, war dieses gut besucht. Rose kam auf mich zu und schloss mich in ihre Arme. „Grattis, Bella. Gefällt dir dein Geburtstagsgeschenk?“, fragte sie mich mit einem breiten Grinsen in ihrem hübschen Gesicht. „Das ist das beste Geschenk, das ich je hatte“; lächelte ich. Dass Jasper wieder hier war, war für mich nun einmal das beste Geschenk. „Dann gefällt dir der Schlitten also?“, wollte sie wissen und ich schaute sie fragend an. „Ach Bella, wie konnte ich auch nur glauben, dass du nicht an Jasper denkst“, lachte sie und ich stimmte mit ein. „Ich habe ihn nun mal vermisst“, rechtfertigte ich mich. Es schlangen sich Arme von hinten um mich und drückten mich an einen warmen, muskulösen Körper. „Ich liebe dich“, hauchte mir seine leise Stimme ins Ohr. „Ich dich noch viel mehr.“ Ich spürte wie er seinen Kopf schüttelte. „Das glaub ich nicht.“ „Und warum nicht?“ Jetzt war ich verwirrt, mal wieder. Ich liebte ihn, warum glaubte er mir das nicht? „Bella, mach dir nicht schon wieder über irgendwas unwichtiges Gedanken, okay? Ich glaube dir das nicht, weil ich dich viel mehr liebe, als du es dir überhaupt vorstellen kannst.“ Seine Erklärung beruhigte mich wieder, doch manchmal fragte ich mich wirklich, ob er Gedanken lesen konnte. „Wenn du das sagst, muss es wohl stimmen.“ „Kommt ihr beiden jetzt, wir wollen endlich deinen Geburtstag feiern“, schallte Rose' Stimme durchs Haus. Jasper und ich lachten und gingen zu den anderen. Alle meine Freunde beglückwünschten mich und hießen Jasper Willkommen. Sie freuten sich, das er endlich wieder zu Hause war und ich freute mich wohl am meisten darüber. Wir saßen in unserem Wohnzimmer, tranken Bier und unterhielten uns. Alle lachten viel und ärgerten Jasper damit, dass er wohl bald ausgetauscht werden würde. Sie waren der festen Überzeugung, ich liebte meine Hunde sehr viel mehr als ihn und deshalb würde ich mich bald von ihm trennen, denn ihm fehlte etwas ganz entscheidendes. Flauschiges Fell.

Links zu Bildern:
Hundeschlitten und Anker: (also nicht so einen wie die Schiffe haben^^)

1. Endlich wieder zurück

Jasper POV


Das Jahr, welches ich in New York verbracht hatte, war eines der schwersten und zugleich interessantesten, das ich je erlebt hatte. Wobei ich auch zugeben muss, dass die Entscheidung überhaupt nach Amerika zu gehen, eine der schwierigsten in meinem Leben war und ich sehr lange darüber nachgedacht hatte. Ein Jahr lang alles zurücklassen was mir wichtig war, mich auf meine Zukunft zu konzentrieren und mich weiter zu entwickeln. Nein, leicht war es nicht gewesen, sich dafür zu entscheiden, zumal es auch bedeutete, dass meine Beziehung eine harte Zeit durchleben musste. Fernbeziehungen waren alles andere als einfach und ich musste selber herausfinden, wie schwer es wirklich war, doch irgendwie schaffte ich es. In dieser Zeit habe ich mir eine Wohnung mit einem Arbeitskollegen geteilt, eigentlich war das eher Zufall gewesen, doch aus diesem Zufall entwickelte sich Freundschaft. Edward war ein guter Freund und wir unternahmen viel zusammen. Durch ihn lernte ich auch Alice und Emmett kennen. Die beiden waren chaotisch, liebenswürdig und leider auch sehr hartnäckig, wenn sie etwas wollten. Alice hat lange gebraucht, um zu verstehen, dass ich eine Freundin habe, die ich liebe und mir Freundschaft zu ihr wichtiger ist, als Bella zu betrügen. Alice tat mir leid, aber ich wollte und konnte die vierjährige Beziehung zu Bella nicht beenden. Emmett war für jeden Spaß zu haben, er lachte für sein Leben gern und hatte es sich als Hobby genommen, Edward, Alice und mich auf die Palme zu bringen. Edward war ein Weiberheld, in wahrsten Sinne des Wortes, denn er brachte jede Woche, mindestens zwei Frauen mit nach Hause. Zu meinem Leidwesen, waren diese auch nicht gerade leise, wenn er, was auch immer, mit ihnen anstellte. Eigentlich störte es mich nicht besonders, denn ich hatte ja meinen MP3-Player. Er war zwar nicht neu und auch nicht besonders modern, aber ich hatte ihn von Bella geschenkt bekommen und er war eines der wenigen Dinge, die ich von ihr mitnehmen konnte. So sehr ich dieses Jahr auch genossen habe, eines hatte mir in dieser Zeit besonders gefehlt. Bella. Sie blieb in Schweden bei ihren Hunden und bei ihrer Werkstatt, welche sie mit meiner älteren Schwester und ihrer besten Freundin zusammen führte.

Ich lernte viel an Erfahrung dazu, die ich gut gebrauchen konnte. In New York gab es eines der besten Krankenhäuser, die ich kannte und es könnte für mich von Vorteil sein, in einem solchen Krankenhaus gearbeitet zu haben. Aber das Jahr ging schneller vorbei, als ich es am Anfang für möglich gehalten habe. Es war schon irgendwie schade, dass nun diese Zeit um war, doch ich war auch glücklich wieder dahin gehen zu können, wo ich hingehörte.

Ich war sehr froh darüber, als ich endlich wieder zu Hause in Schweden war. Mein Versprechen, welches ich Bella vor einem Jahr gegeben hatte, habe ich eingehalten. Ich war zu ihrem 22. Geburtstag wieder bei ihr. Rosalie hatte mir bei Bellas Geschenk geholfen, denn aus Amerika war das alles andere als einfach gewesen, aber es hatte funktioniert. „Du bist mir etwas schuldig“, hatte Rose zu mir gesagt, als sie mich vom Flughafen in Lycksele abholte. Ja, ich war ihr etwas schuldig, aber nicht nur wegen dem Geschenk, welches sie organisiert hatte, sondern vor allem, dass sie für meine Bella da gewesen ist, als ich es nicht konnte. Ein bisschen Angst hatte ich schon davor Bella wieder zu sehen, doch vor allem freute ich mich. Angst hatte ich vor allem davor, dass ich nicht wusste wie sie reagieren würde. Würde sie sich freuen und würde alles wieder so sein wie immer? Ich hatte Angst davor, dass sie mich vielleicht nicht wollte. Dummerweise musste ich diese Gedanken wohl laut ausgesprochen haben, denn Rose fing an zu lachen. „Glaube mir, Jazz. Bella wird sich freuen und sie will dich immer noch. Sie liebt dich, hast du das schon vergessen?“ „Nein, ich habe es nicht vergessen, aber es ist viel Zeit vergangen, Rose.“ Sie schüttelte amüsiert ihren Kopf. „Sei froh, dass du sie das letzte Jahr nicht erleben musstest. Sie war nicht mehr wirklich sie selbst.“ Ich wusste nicht genau was meine Schwester damit meinte, aber ich konnte mir schon denken, was es hieß. Bella war ein sehr emotionaler Mensch, der, wenn sie erst einmal in einem Tief drinnen war, da so schnell auch nicht mehr herausfinden konnte und allein, fiel es ihr noch schwerer.

Die Stunde Fahrt vom Flughafen bis nach Hause, dauerte mir viel zu lange. Es war Juni und eigentlich war Sommer, doch wirklich da war er nicht. Es war kalt, regnerisch und die Sonne kam nur selten zum Vorschein. Das Einzige, was definitiv nur im Sommer anwesend war, waren die Millionen von Abermillionen von Mücken. Diese Blutsauger waren das Einzige, was man im Winter nicht vermisste.

Endlich angekommen, stieg ich aus dem Wagen und ging zum Haus. Zum Glück bekamen die Hunde nicht mit, dass ich da war, denn sonst hätten sie mit Sicherheit so viel Lärm gemacht, dass Bella raus gekommen wäre, um zu sehen was sie hatten. Das tat sie nämlich immer, denn es konnte schon einmal passieren, dass diese vierbeinigen Fellknäuel sich beißen mussten und das endete meistens nicht besonders gut. Doch zum Glück waren sie ruhig und ich konnte unbemerkt zur Haustür gelangen. Ich klopfte nur an der Tür, denn wahrscheinlich war die Klingel noch immer defekt oder ausgestellt. So wie ich Bella und ihre Mutter kannte, hatten sie dieses kleine Problem immer noch nicht behoben. Warum auch? Die Tür war stets aufgeschlossen und man konnte so ins Haus gehen, doch heute wollte ich genau das nicht machen. Ich sah aus dem Augenwinkel, wie Rose wieder davon fuhr. Sie brachte meine Koffer zu meinen Eltern. Ich war froh, wenn ich endlich in das kleine Haus ziehen konnte, welches Bella und ich uns gekauft hatten. Ich wusste zwar, dass sie renoviert hatte, doch eingerichtet hatte sie es noch nicht. Alleine wollte sie dort nicht einziehen. Renèe öffnete mir die Tür und ein Strahlen erhellte ihr Gesicht. Ich hielt einen Finger vor meinen Mund, um ihr so zu signalisieren, dass sie nicht gleich einen Freudenschrei von sich ließ. „Oh, Jasper. Schön, dass du endlich wieder zu Hause bist. Wie geht es dir?“, begrüßte sie mich leise. „Hallo Renèe. Es geht mir gut, danke. Ist Bella zu Hause?“, fragte ich sie. „Ja, sie ist oben. Möchtest du reinkommen?“ „Nein, ich möchte sie hier überraschen“, lächelte ich. Sie nickte und rief nach ihrer Tochter. Ich zog die Tür ran und wartete etwas versteckt. Ich hörte Schritte und kurz darauf öffnete sich die Haustür. Bella schaute sich um und sah mich nicht. Wie immer, dachte ich lächelnd. Ich trat einen Schritt vor und stellte einen Fuß in dem Türrahmen, um zu verhindern, dass Bella die Tür wieder schließen konnte. Ich drückte die besagte wieder auf und nun sah sie mir direkt in die Augen. „Hej, Bella“, flüsterte ich und drückte ihr einen Kuss auf die Wange. Sie reagierte nicht, schaute mich an, als ob ich ein Geist wäre und sagte kein Wort. „Was denn, kennst du mich nicht mehr?“, fragte ich sie belustigt.